Texte zur Geschichte der Kleingartenbewegung in Treptow

Die ältesten Kleingartenvereine Treptows (1887)

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Bereits vor der und um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurden in Treptow, das damals noch vor den Toren Berlins lag, die ersten Laubenkolonien gegründet.

Die Vereine entstanden durch eigene Initiative ihrer Mitglieder. Gleichgesinnte Bürger schlossen sich zusammen und gingen auf Landsuche. Nur wenigen gelang es, ihren Pachtvertrag direkt mit dem Landeigentümer abzuschließen. Meistens lieferten sie sich den Generalpächtern aus. In jedem Fall war dieses Land nicht für eine langfristige Nutzung als Kleingartenland vorgesehen.

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Entstehung der Kleingärten in Berlin und Treptow (1896)

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Die Entstehung des Kleingartenwesens in Berlin ist untrennbar mit den sozialen Problemen, insbesondere mit den Wohnbedingungen, in der schnell wachsenden Industriestadt Berlin und dem Werden und Wachsen Berlins verbunden. Bereits 1895 gab es rund 40.000 Laubenkolonisten in Berlin.

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Kleingarten- und Kleinpachtlandordnung (1919)

KGOMit der Verabschiedung der Kleingarten- und Kleinpachtlandordnung oder kurz Kleingartenordnung (KGO) am 31.7.1919 wurde die auf viele Privatinitiativen gestützte und von vielen Seiten behinderte Kleingartenbewegung nach jahrzehntelangem Kampf erstmalig vom Staat voll anerkannt. Die Kriegsgesetzgebung wurde für alle "nicht gewerbsmäßige gärtnerische Nutzung" zusammen gefasst. Dieses Gesetz war der erste entscheidende Schritt zur Sicherung und Erhaltung von Kleingartenland.

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Entwicklung der Kleingartenflächen und der Kleingartenvereine (1920)

Karte Beim Zusammenschluss Groß-Berlins am 1.10.1920 hatte Treptow eine Fläche von 4150 ha, davon waren 1202 ha landwirtschaftlich, gärtnerisch und kleingärtnerisch genutzt.
Im Verwaltungsbericht 1920-24 des Bezirksamtes werden 380 ha Kleingärten und 8800 Kleingärtner genannt; das sind rund 430 m² pro Parzelle und anteiliger Gemeinschaftsflächen.

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In der Zeit des Nationalsozialismus

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Mit der Machtergreifung 1933 wurde die bisherige Vereinstätigkeit aufgehoben und die Kleingartenbewegung gleichgeschaltet. Die gewählten Vorstände wurden abgeschafft und stattdessen Vereinsführer und Blockwarte eingesetzt. Alle Kleingärtner waren im "Reichsbund der Kleingartenvereine Deutschlands" organisiert.

Im September 1933 mussten in den Vereinen der Stadtgruppe Treptow-Südost Mitgliederversammlungen durchgeführt werden, in denen die neuen Anweisungen an die Mitglieder bekannt gegeben wurden. Unter anderem wurde festgelegt:

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Wiederbelebung nach dem Kriegsende (1945)

Nachdem mit den Bombenangriffen der Krieg auch nach Treptow und Johannisthal gekommen war, wurden die Lebensbedingungen immer schwieriger. Vor allem der Flugplatz und das Wasserwerk Johannisthal, aber auch die Rüstungsbetriebe in Treptow wurden Ziel der Bomber. Ab Februar 1945 gab es auch in Treptow Daueralarm, den die Gartenbewohner überwiegend in den errichteten Splittergräben verbrachten.

Durch die Bombenangriffe wurden in Treptow zahlreiche Wohnungen zerstört und wurden unbewohnbar. Infolge der zunehmenden Wohnungsnot stieg der Anteil der Dauerbewohner in den Kleingartenanlagen enorm an. In einigen Anlagen dienten mehr als die Hälfte der Parzellen als ständiger Wohnsitz der ausgebombten Bürger.

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Leben nach dem Mauerbau (1961)

Durch die lange Bezirksgrenze zwischen Treptow und Neukölln, die mehr als ein Drittel der 43,1 km innerstädtischer Grenze ausmachte, und dem historisch entstandenen großen Anteil an Mitgliedern aus Neukölln, wirkte sich der Mauerbau auf die Kleingartenanlagen im grenznahen Raum besonders katastrophal aus. Schlagartig konnten fast die Hälfte der Gärten nicht mehr bewirtschaftet werden. Familien- und Freundschaftsbande, die in den Kleingartenanlagen besonders eng waren, wurden zerrissen. Außerdem mussten wegen der Grenzsicherungsanlagen viele Gärten geräumt werden. Ganze Anlagen, oder auch Teile davon, wurden beseitigt oder zum Sperrgebiet erklärt. Der Zutritt war jetzt nur mit einem besonderen Passierschein möglich.

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